Page 59 - Gebietsentwicklung Flugplatz Dübendorf - Transformation & Innovation
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FLUGFELD MIT BUNDESBASIS
Das Modell berücksichtigt verschiedene Interessen und stellt eine Art Mittelweg dar: Die deutliche Reduktion des militärischen Flugbetriebs mit dem Rückzug auf eine Bundesbasis mit Helikopter- und Flächenflug- zeugbetrieb führt zu einer Reduktion der jährlichen Betriebskosten um rund 10,5 Mio. CHF. Auf der freigewordenen Fläche können Teilkonzep- te aus dem Testplanungsverfahren des Kantons Zürich umgesetzt wer- den. Dadurch würde dem Bund ein Einnahmenpotenzial von 20,5 bis 38,5 Mio. CHF pro Jahr entstehen. Zusätzlich entstünden weitere Wert- schöpfungspotenziale durch die Ansiedelung von Unternehmen mit einer grossen Zahl von Arbeitsplätzen sowie dank dem Bau von neuen Wohnungen. Die Risiken bzw. Schwierigkeiten dieser Lösung bestehen vor allem in der Finanzierung des zivilen Flugplatzbetreibers sowie in der noch nicht gesicherten raumplanerischen Zustimmung des Kantons Zürich (Anpassung Richtplan).
Ein reiner Helikopterbetrieb mit Verlegung der REGA in eine neue zivile Helikopterbasis im Norden des Areals führt im militärischen Flugbetrieb zu einer jährlichen Einsparung von rund 7,5 Mio. CHF. Diese Reduktion ist kleiner als im Modell Flugfeld mit Bundesbasis, da einige Infrastruk- turkostenpositionen nicht durch den zivilen Flugplatzbetreiber über- nommen werden und in der Folge vom Bund abzuschreiben sind, was seine Jahresrechnung belastet. Das Potenzial an Einnahmen aus Bau- rechtszinsen liegt mit knapp 29 bis 54 Mio. CHF dagegen etwas höher, da grössere Flächen mit Nutzungen höherer Qualität belegt werden können. Der zivile Betrieb der Helikopterbasis kann wiederum nicht kos- tendeckend organisiert werden, das Defizit ist aber mit ca. 0,5 Mio. CHF vergleichsweise gering. Eine Ausweichmöglichkeit für die BA/GA auf dem Flughafen Zürich-Kloten bietet dieses Modell nicht.
Ein vollständiger Verzicht auf die aviatische Weiternutzung von Düben- dorf würde für den Bund aus rein finanzieller Sicht die besten Perspek- tiven bieten: Die Kosten für den militärischen Flugbetrieb könnten an einem anderen Standort auf rund 10 Mio. CHF reduziert werden. Zu- dem würde dieser Schritt aus raumplanerischer Sicht den Wünschen des Kantons Zürich vollumfänglich entsprechen. Mit einer Abgabe des Areals im Baurecht könnte sich der Bund ein Einnahmenpotenzial von jährlich ca. 38 bis 71 Mio. CHF eröffnen. Aus Sicht der Luftfahrtpolitik werden jedoch die Ziele verfehlt: Auf die Luftfahrtinfrastrukturreserve für Flächenflugzeuge im Raum Zürich würde verzichtet und die mittel- fristig zu erwartende Verdrängung der Kleinaviatik und Business Avia- tion vom Flughafen Zürich-Kloten würde weiterhin einer Lösung harren.
REINER HELIKOPTER­
BETRIEB
VERZICHT AUF DIE AVIATISCHE
WEITER­ NUTZUNG
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