Martin Sturzenegger, Geschäftsführer Stiftung IPZ

Fünf Fragen an...

06.07.2023: Martin Sturzenegger hat per 1. April 2023 die operative Leitung der Stiftung Innovationspark Zürich übernommen. Nachdem René Kalt und sein Team in den letzten 10 Jahren die Basis für die Entwicklung des Innovationsparks gelegt haben, wird der neue Geschäftsführer die nächsten wichtigen Entwicklungsschritte begleiten.

Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer neuen Position als Geschäftsführer des Innovationspark Zürich. Sie verfügen über umfangreiche Erfahrung in der Unternehmensführung und der digitalen Transformation. Wie sehen Sie die Rolle dieser beiden Faktoren bei der Weiterentwicklung des Innovationsparks Zürich und wie planen Sie diese einzusetzen?
Danke, ich bin schon gut angekommen und die Arbeit macht Spass. Wir werden eine sehr vielschichtige und heterogene Community aufbauen und dabei wird der gezielte Einsatz von digitalen Collaboration-Tools sicher essenziell sein. Zudem wollen wir beginnen, gegen aussen die zukünftigen Inhalte zu erzählen und so eine Positionierung zu schaffen – wir werden uns schliesslich dann gegen attraktive Konkurrenten durchsetzen müssen. All das gesagt, wird es nicht ohne top Talente gehen, um den operativen Betrieb des Parkes aufzubauen. Hier hilft mir meine Erfahrung in der Führung und in der strategischen Entwicklung von Unternehmen.

Welche konkreten Ziele und Meilensteine haben Sie für den Innovationspark Zürich in den nächsten Jahren festgelegt, um seine Entwicklung voranzutreiben?  
Wir müssen die gesamte Entwicklung in Abstimmung von drei wesentlichen Bereichen vorantreiben: Operations, Arealentwicklung (z.B. Immobilien) und Gebietsentwicklung (z.B. Umnutzung des Flughafens oder Verkehrsanbindungen). Hier arbeite ich eng mit Andrea Thöny von der IPZ Property AG und Roman Bächtold von der kantonalen Koordinationsstelle zusammen. Wir skizzieren zusammen ein längerfristiges Bild und stimmen uns darauf ab. Konkrete Ziele setzen wir uns in Zwei-Jahres-Iterationen: In dieser Zeitspanne möchte ich im Operations-Bereich die Vision und Positionierung schärfen, erste Formate entwickeln und damit beginnen, in den Märkten Spuren zu hinterlassen. Dazu kommt, dass in rund einem Jahr die Universität Zürich mit dem Space Hub einzieht und die ETH parallel auch zwei weitere Hallen bezieht. Somit wächst unsere Community signifikant und dafür müssen wir dann bereit sein.

Als ehemaliger Direktor von Zürich Tourismus haben Sie umfangreiche Kenntnisse im Destinationsmarketing. Wie möchten Sie diese Expertise nutzen, um den Innovationspark Zürich als attraktives Ziel für Unternehmen und talentierte Fachkräfte zu positionieren?
Wir entwickeln hier kein Einkaufscenter oder Büroareal. Wir kreieren ein Ökosystem «Innovationspark», das vom Austausch und dem Miteinander lebt. Diesen Spirit müssen wir hier entstehen lassen. Das ist ähnlich zum Placemaking in einer Stadt: Im Viadukt in Zürich-West ist beispielsweise ein richtiges Quartierleben entstanden. Zudem müssen wir dieses Gefühl dann auch vermitteln können, damit bei Entscheiderinnen und Entscheider in Firmen oder Universitäten und letztlich bei potenziellen Nutzerinnen und Nutzern ein Begehren geweckt wird. Der Innovationspark soll eine «Destination» werden, die Menschen magisch anzieht.

Welche spezifischen Massnahmen planen Sie, um die Zusammenarbeit zwischen dem Innovationspark Zürich, lokalen Unternehmen, Bildungseinrichtungen und der Bevölkerung zu stärken?
Aktuell suchen wir eine Person für «Event-Programming», die sich genau mit solchen Fragen beschäftigen wird. Wir planen aufs nächste Jahr wieder einen grossen Publikumsanlass einzuführen und denken auch über spezifische Veranstaltungen für die Anrainergemeinden nach. Daneben werden wir Programme ermöglichen, die unserer Community etwas bringen und die eine Brücke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft bauen – ich denke da beispielsweise an Innovation Booster von Innosuisse. Daneben erscheint mir aber auch der regelmässige Austausch mit den Anspruchsgruppen sehr wichtig. Ich habe bereits alle «Nachbarn» besucht: Gemeinden, Militär oder Empa. Zudem werde ich mit dem UZH Space Hub an einer Mission teilnehmen.

Der Innovationspark Zürich befindet sich bereits in einer soliden Entwicklungsphase. Wie beabsichtigen Sie, sicherzustellen, dass dieser Erfolg fortgesetzt wird und der Innovationspark zu einer internationalen Drehscheibe für Innovation und Technologie wird?
Das wird – so hoffe ich zumindest – die Folge aus den vorher genannten Strategien und Aktivitäten sein. Zentral ist jedoch die Abstimmung aus Operations, Arealentwicklung und Gebietsentwicklung. Nur wenn wir hier abgestimmt vorgehen, werden wir ein stimmiges Produkt «Innovationspark Zürich» erreichen. Die Weichen dazu sind mit dem Synthesebericht «Flight Plan» gestellt und der Support von Politik, Wissenschaft und Wirtschaft ist gross.